Erbkrankheiten:
Welche Erbkrankheiten gibt es überhaupt bei der Maine Coon?
Folgende Erbkrankheiten können Rassebedingt auftreten:
Tritt sehr häufig auf: gerötetes Zahnfleisch (Gingivitis), PAX3 (Dominant Blue Eyes)
Tritt häufig auf: Hüftdysplasie, Patellaluxation
Häufig bis mittlere Häufigkeit: HCM (je nach Linie und Schall-Vorsorge eher selten), Entropium (Rolllider)
Eher selten: SMA, PKD
Eine Erkrankung ist kaum bis gar nicht bekannt: PKdef
(Anmerkung: Dies ist keine offizielle Statistik, sondern meine persönliche Einschätzung!)
Rassetypische Erbkrankheiten der Maine Coon:
HCM - Zuchtvorsorge: Regelmäßiger Schall
(Hypertrophische Kardiomyopathie / eine erblich bedingte Herzerkrankung, bei der es zu einer Verdickung des Herzmuskels kommt.)
HCM hält sich leider sehr hartnäckig und ist die bekannteste Erbkrankheit in der gesamten Katzenpopulation, ein Gentest bringt kaum (wenn nicht sogar garkeinen) Aufschluss, ob ein Tier erkranken wird oder nicht. Nur durch das Schallen von Zuchttieren, bestenfalls bis ins hohe Alter und über mehrere Generationen, kann HCM bestmöglich, aber leider niemals komplett ausgeschlossen werden.
SMA - Zuchtvorsorge: Gentest
(Spinale Muskelatrophie/Muskelschwund) /kann durch einen Gentest ausgeschlossen werden.
PKdef - Zuchtvorsorge: Gentest
(Pyruvatkinase-Defizienz/Blutarmut) /kann durch einen Gentest ausgeschlossen werden. (Bei der Maine Coon ist eine Erkrankung kaum bis garnicht bekannt.)
PKD - Zuchtvorsorge: Schall
(Bei PKD wachsen große, flüssigkeitsgefüllte Zysten auf den Nieren. Die Niere wird im Krankheitsverlauf zunehmend beschädigt, bis die Katze Symptome einer chronischen Nierenschwäche aufzeigt.) Die Erbkrankheit kann durch einen Schall relativ früh ausgeschlossen werden.
HD - Zuchtvorsorge: Röntgen
Bei der angeborenen Hüftdysplasie handelt es sich um eine Reifungsstörung der Gelenkpfanne (Hüftdysplasie), die in schweren Fällen dazu führen kann, dass der Hüftkopf aus der Pfanne gleitet (Hüftluxation). Durch die Wertung aller Zuchtkatzen von einem Spezialisten in Schweden sind Abweichungen gering und Ergebnisse zuverlässig.
Die Hüftdysplasie wird von Pawpeds in 3 Kategorien eingestuft:
Grad 0 = HD Frei
Grad 1 = Leichte HD/ es sind keine Symptome zu erwarten/ Die Katze kann mit einem HD freien Partner verpaart werden.
Grad 2 =. Gemäßigt betroffene Hüften / eine Verpaarung sollte gut durchdacht werden und nur in seltenen Fällen und ausschließlich mit einem 0/0 Partner stattfinden, wenn eine besondere Linie erhalten bleiben soll.
Grad 3 = Schwere Form der HD / Keine Verpaarung!
PL - Zuchtvorsorge: Untersuchung vom Tierarzt
Patellaluxation ist eine Kniegelenksverletzung, bei der die Kniescheibe (Patella) aus ihrer Führung springt (Luxation).
Hierbei kann die Wertung von Tierarzt zu Tierarzt etwas abweichend ausfallen, zudem fordert es Erfahrung diesbezüglich. Der Tierarzt muss genau abschätzen, wie viel Druck er auf die Patella ausüben sollte, damit es nicht zu Fehleinschätzungen kommt. Die Wertung ist demzufolge leider nicht so zuverlässig wie bei der Hüftdysplasie, wo die Röntgenbilder aller Zuchtkatzen von einer Person ausgewertet werden.
Die Patellaluxation wird in 4 Kategorien eingestuft:
Grad 0 = keine Luxation auf Druck möglich
Grad 1 = auf Druck kann die Patella vom Tierarzt luxiert werden, die Katze hat keine Probleme und die Patella bleibt im normalen Bewegungsablauf fest in der Fassung. Eine Verpaarung mit einem PL freien Partner kann ohne bedenken stattfinden.
Grad 2 = auf Druck kann die Patella vollständig luxiert werden und auch im normalen Bewegungsablauf kann sie gelegentlich luxieren. Eine Verpaarung sollte in Ausnahmefällen und ausschließlich mit einem 0/0 Partner stattfinden.
Grad 3 = Die Patella luxiert durch Bewegung der Hinterbeine häufig und kann nur durch manuelles Einrenken kurzfristig in ihre Fassung zurückgebracht werden. Keine Verpaarung, die Katze sollte in jedem Fall aus der Zucht genommen werden!
Grad 4 = Die Patella ist permanent luxiert. Eine Reposition ist weder auf Druck noch im normalen Bewegungsablauf möglich.
Dominant Blue Eyes (DBE) - PAX3 - Waardenburg-Syndrom / Zuchtvorsorge: Vermeidung bestimmter Linien + Gentest
Relativ leicht zu erkennen an hellblauen Augen bei Katzen mit Teils sehr geringem weiß-Anteil. (Achtung es gibt auch DBE Katzen mit einem hohen Weißanteil.) Zudem erkennbar ein einem auffälligen Telekanthus und einem seltsamen Phänotyp.
Vorsorge: Vermeidung von Rociri Elvis Linien, sowie Stammbäumen in denen die Altai, oder die Topaz eingekreuzt wurde. Vermeidung von Stammbäumen die nicht vollständig sind und bei Pawpeds nicht bis zum Ursprung zurück verfolgt werden können.
Vermeidung von Tieren mit Blauen Augen, wenn nicht klar ist woher diese stammen.
Gentest auf das PAX3-Gen um herauszufinden ob die Katze die Krankhafte Gen-Mutation trägt.
Gingivitis
Zuchtvorsorge: Immunschwache Katzen, sowie Katzen mit chronischen Zahnfleischproben aus der Zucht nehmen. Die Zuchtvorsorge ist nicht einfach und auch bei Katzen ohne Problemen kann es bei den Kitten gelegentlich zu Problemen kommen.
Rolllider/ Entropium
Durch Veränderungen am Kopf bzw immer höher liegende Wangenknochen und gleichzeitig tief sitzenden mandelförmigen Augen (welche einen grimmigen Blick verursachen) haben immer mehr Maine Coon's im Modernen Typ Probleme mit Rolllidern. Da diese Optik eigentlich gegen den Rassestandard (in dem große leicht ovale und offene Augen fest gehalten werden) verstößt, sollten sich solche Extreme eigentlich überhaupt nicht in der Zucht wieder finden. Leider gefällt diese Optik jedoch einigen Züchtern sowie Liebhabern.
Rolllider sind vererbar, was bedeutet, dass Katzen die daran erkranken aus der Zucht genommen werden sollten.
Liebhaber können bei Bildern der Elterntiere ihrer zukünftigen Kitten auf die Augenform achten und erkennen ob die Katze evtl Probleme damit hat. Erkennbar zb daran dass die Katze ein oder beide Auge (auf mehreren Bildern zu verschiedenen Zeitpunkten) kneift. Auch kann darauf geachtet werden, ob das Augenlid rundum gut zu sehen ist, oder sich an einer Stelle (bevorzugt an der Wange) nach innen rollt. Zusätzlich können verschmutzte/tränende Augen ein Hinweis sein.
Hier ein Beispiel: Die Unterliedbindehaut ist als schwarzer "Lidstrich" sehr gut zu erkennen.
Ansteckende Infektionskrankheiten:
FeLV/FIV - kann durch einen Test mit Blut zuverlässig ausgeschlossen werden. (Schnelltest/PCR)
Katzenleukämie (FeLV), auch Katzenleukose genannt, ist eine schwere Infektionskrankheit, die durch das „feline Leukämie-Virus“ (FeLV) ausgelöst wird. Die Krankheit ist auf der ganzen Welt verbreitet, ansteckend und nicht heilbar, jedoch erkranken nicht alle mit dem Virus infizierten Tiere an Katzenleukämie.
Das Feline Immundefizienz-Virus (FIV) ist ein Virus aus der Familie der Retroviren. Das Virus löst bei Katzen eine Immunschwächekrankheit aus, die umgangssprachlich als Katzen-AIDS bezeichnet wird, da sie der Erkrankung AIDS beim Menschen stark ähnelt.
Feline Coronaviren (FCoV) - Zuchtvorsorge: Nicht möglich.
Sie sind in Katzenbeständen weit verbreitet. Die Übertragung erfolgt in den meisten Fällen schon während der ersten Lebenswochen von virustragenden Müttern auf die Kitten.
Betroffene Katzen scheiden die Viren mit dem Kot oder über den Speichel aus, daher können alle Katzen, die auf engem Raum zusammenleben, sich gegenseitig infizieren. Auch ist eine Infektion über Futterstellen, Spielzeuge oder Schlafplätze möglich.
Die felinen Coronaviren befallen die Zellen des Magen-Darm-Traktes und können zu Fieber, Erbrechen und leichten Durchfällen führen. Die Symptome sind in der Regel selbstlimitierend, sobald die infizierte Katze eine Immunität entwickelt hat (nach etwa sieben bis zehn Tagen). Prinzipiell besteht für jede Katze, die Träger feliner Coronaviren ist (ca. 95% aller Katzen), das Risiko, an FIP zu erkranken. Allerdings entwickelt sich die Erkrankung nur bei etwa fünf bis zehn Prozent der infizierten Katzen. Die FIP der Katze entsteht, wenn das FCoV im Körper der Katze mutiert und zu dem felinen infektiösen Peritonitisvirus (FIPV) wird. Dieses Virus besitzt die Fähigkeit, die weißen Blutzellen zu infizieren und sich im ganzen Körper auszubreiten. Die Ursachen, die zur Mutation der Viren führen, sind nicht bekannt, jedoch könnte Stress eine große Rolle spielen.
Katzenschnupfen - Zuchtvorsorge: Immunschwache Tiere aus der Zucht nehmen, ein erkranken der Kitten ist dennoch nie auszuschließen. (Vergleichbar mit Menschen die z.b an Lippenherpes leiden, oder verschnupfte Kinder)
Beteiligte Erreger sind verschiedene Viren
Herpes- und Caliciviren
und Bakterien
Chlamydien, Bordetellen und Mykoplasmen.
Die Erreger können sich gegenseitig begünstigen und damit parallel auftreten.
Hier erkranken in erster Linie Atemwege und Schleimhäute, jedoch ist auch der gesamte Kopf in Mitleidenschaft gezogen. Als Symptome können Niesen, verklebte Augen, Ausfluss aus der Nase, Speichelfluss, Geschwüre im Maul sowie auch Fieber auftreten. Die Katze verweigert das Futter, ist abgeschlagen und wirkt lethargisch. Werden diese Krankheitszeichen erkannt, ist unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen. Unbehandelt kann die Erkrankung bei ungeimpften Kitten zum tot führen.
Als Vorsorgemaßnahme ist eine entsprechende Impfung empfehlenswert.
Die Impfung verhindert allerdings keine Ansteckung, sondern lindert ausschließlich die Symptome und damit den Schweregrad der Erkrankung.
In einer Zucht lässt sich eine Ansteckung schwer vermeiden, da negativ getestete Katzen in z.b Stresssituationen zu Ausscheideren (positiv) werden können und ungeimpfte Kitten anstecken. Aus diesem Grund halten manche Züchter ihre Kitten vor der Impfung von der Katzengruppe fern, was zu einer Minimierung der Gefahr führt.
Eine Katze die Probleme mit Schnupfenerreger hat, sollte zum Schutz der Kitten aus der Zucht genommen werden.
Eine regelmäßige Impfung hält das Im
munsystem in der Katzengruppen aufrecht.
Katzenseuche - Zuchtvorsorge: Impfung
Die Panleukopenie ist eine häufig tödlich verlaufende, virusbedingte Krankheit.
Sie wird auch als Katzenseuche, Katzenstaupe und Katzenpest bezeichnet. Erreger ist ein Virus aus der Gattung Parvovirus.
Die Symptome können sehr variabel ausgeprägt sein. Einige Tiere können sogar ohne vorherige Krankheitszeichen sterben.
Es dominieren vor allem Symptome des Magen-Darm-Traktes und des Abwehrsystems. Neben dem Auftreten starker, oftmals blutiger Durchfälle kommt es zu einer starken Abnahme weißer Blutkörperchen und damit einer Verminderung der Abwehrfähigkeit des erkrankten Organismus, der daher für bakterielle Sekundärinfektionen besonders empfänglich ist.
Neben diesen Symptomen zeigen die betroffenen Tiere häufig Mattigkeit, Fressunlust, Dehydratation, Fieber, Nasenausfluss, Bindehautentzündung und Erbrechen. Mit dem Kot werden große Mengen hochinfektiösen Erregermaterials ausgeschieden.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Katzenseuche trotz Impfung ausbricht.
Eine ausführliche Beschreibung zu den einzelnen Erbkrankheiten.
Der folgenden Text stammt von Britta Singethan.⬇️
Genetische Krankheiten
Genetische Krankheiten gibt es bei allen Katzen, egal ob Rasse- oder Hauskatze. Verantwortungsvolle Züchter lassen ihre Katzen schon seit Jahren von anerkannten Spezialisten auf mögliche vererbbare Krankheiten testen. Bei Maine Coon Katzen sind folgende Krankheiten relevant. Nicht alle dieser Krankheiten sind verbreitet, einige gibt es bei Maine Coon nur in sehr seltenen Fällen. Damit das auch in Zukunft so bleibt, und sich die Krankheiten nicht unerkannt verbreiten können, ist es wichtig, dass Züchter ihre Katzen auf diese Krankheiten testen lassen.
Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)
Polyzystische Nierenerkrankung (PKD)
Hüftdysplasie (HD)
Patellaluxation (PL)
Spinale Muskelatrophie (SMA)
Pyruvatkinase-Mangel (PK def.)
Blutgruppe B
Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)
HCM (Hypertrophic Cardiomyopathy) ist eine Herzkrankheit die alle Katzen betreffen kann, egal welcher Rasse. Die Krankheit wurde bisher am häufigsten bei Hauskatzen nachgewiesen, da dort keine Vorsorgeuntersuchungen und Selektion stattfinden. HCM läßt die Herzwand immer dicker werden, bis das Herz nicht mehr in der Lage ist das Blut durch den Körper zu pumpen. Herzversagen, Thrombosen und der plötzliche Herztod sind möglichen Folgen der HCM. Da die Herzwand bei dieser Krankheit nicht von Geburt an dick ist, sondern mit der Zeit wächst, ist HCM in der Regel noch nicht bei einem Jungtier festzustellen. Symptome gibt es selten, oder erst wenn es zu spät ist, deshalb ist es wichtig, alle Zuchtkatzen regelmäßig bei einem erfahrenen Kardiologen mittels Ultraschall untersuchen zu lassen. Am häufigsten ist HCM ab einem Alter von 3-4 Jahren feststellbar. Natürlich gibt es immer wieder Ausnahmen, einige betroffene Katzen entwickeln die Krankheit früher, andere später. Je älter die Katze bei einem HCM freien Ultraschall ist, umso größer ist die Chance, das sie die Krankheit tatsächlich nicht hat. HCM vererbt sich autosomal dominant mit variabler Penetranz. Autosomal dominant bedeutet, dass ein erkranktes Elternteil reicht um die Krankheit zu erben. Die variable Penetranz bedeutet, dass die Krankheit in unterschiedlichem Alter und Schweregrad auftritt, was den Ausschluss schwierig macht, weil es dazu führt das einige Katzen erst in sehr hohem Alter HCM entwickeln und es bis dahin schon an viele Nachkommen vererbt haben.
Als Ergänzung zum Herzultraschall wurde im Jahr 2005 eine Genmutation gefunden, die bei Maine Coon Katzen HCM verursachen kann. Diese Mutation ist nicht die einzige Ursache für HCM, weshalb auch bei Katzen die die Mutation nicht tragen, Ultraschalluntersuchungen wichtig sind. Hier gibt es weitere Informationen zum HCM Gentest.
Polyzystische Nierenerkrankung (PKD)
PKD (Polycystic Kidney Disease) ist eine Erkrankung der Nieren, bei der Zysten entstehen die die Nierenfunktion mit ihrem Wachstum mehr und mehr einschränken. Erste Zysten können schon in jugendlichem Alter festgestellt werden, da sich die Krankheit jedoch mit der Zeit entwickelt, ist ein sicherer Ausschluss ungefähr ab dem Alter von einem Jahr möglich. Klinische Symptome treten erst im Spätstadium der Erkrankung auf, wenn große Bereiche des Nierengewebes betroffen sind, was letztendlich zu tödlichen Nierenversagen führt. Die Krankheit ist vor allem bei Perserkatzen und mit ihnen verwandten Rassen verbreitet, kann aber bei allen Rasse- oder Hauskatzen auftreten. PKD vererbt sich autosomal dominant, was bedeutet, dass ein erkranktes Elternteil reicht um die Krankheit zu erben. Andersrum bedeutet dies auch, dass Kitten von PKD frei geschallten Eltern es nicht bekommen können.
Bei Perserkatzen wurde eine Genmutation gefunden, für die ein Gentest zur Verfügung steht. Dieser Gentest kann auch bei anderen Rassen durchgeführt werden, wird dort aber vermutlich wenig Aussagekraft haben, so dass bei Maine Coon Katzen ein Nierenultraschall beim Spezialisten das erste Mittel der Wahl sein sollte.
Hüftdysplasie (HD)
HD (Hüftdysplasie) ist eine Erkrankung des Hüftgelenkes, bei der ein oder beide Hüftgelenke nicht so tief in der Hüftpfanne sitzen wie sie sollten. Da Katzen durch ihre Muskulatur leichte HD deutlich besser ausgleichen können als Hunde, merkt man in leichten Fällen oft erst im Röntgenbild das die Hüfte nicht in Ordnung ist. In schweren Fällen kann es der Katze aber Schmerzen bereiten und Probleme beim gehen und springen verursachen. HD ist in der Regel schon in den ersten Jahren feststellbar, kann sich aber im Laufe der Zeit durch Verschleiß weiter verschlimmern. HD wird polygenetisch vererbt, was bedeutet, dass mehrere verschiedene Gene beteiligt sind, und wird zusätzlich durch Wachstum und Aufzucht beeinflußt. Dadurch ist es nicht einfach diese Krankheit auszuschließen, wie man ja in der Hundezucht gut beobachten kann. HD-freie Eltern können Nachwuchs mit HD bekommen, HD erkrankte Eltern können gesunden Nachwuchs bekommen. Alles was wir tun können ist, verstärkt mit Katzen zu züchten die gute Hüften haben.
Patellaluxation (PL)
PL (Patellaluxation) ist eine Verlagerung der Kniescheibe. Die Kniescheibe springt von alleine oder durch äußere Einwirkung aus ihrer Fassung, wodurch die Katze anfängt zu humpeln. Je nach Schweregrad der Krankheit springt die Kniescheibe von alleine wieder zurück oder muss manuell wieder in ihre Fassung geschoben werden. PL tritt häufig bei Hunden und gelegentlich bei Katzen (rasseunabhängig) auf. Die Krankheit kann in zwei Gruppen unterteilt werden. Die erste und häufigste ist die Medially Luxating Patella (MLP), die vererbt wird und meist bei kleinen Hunde oder Katzen vorkommt. Bei der MLP verschiebt sich die Kniescheibe zur Innenseite. Die zweite Form ist die Laterally Luxating Patella, die oft durch einen Unfall verursacht wird, und bei der sich die Kniescheibe zur Außenseite verschiebt. Ursprünglich wurde ein einfacher rezessiver Erbgang vermutet, neuste Erkenntnisse sprechen jedoch von einem polygenen Erbgang. Der Versuch diese Krankheit in den Griff zu bekommen muss also ähnlich wie bei der HD ablaufen, die Katzen sollten getestet werden und es sollte verstärkt mit Katzen gezüchtet werden die keine Anzeichen von PL haben.
Spinale Muskelatrophie (SMA)
SMA (Spinale Muskelatrophie) ist eine Erkrankung die die Muskeln des Rumpfes und der Gliedmaßen betrifft. Die Krankheit zeigt sich schon im Alter von 3-4 Monaten durch Muskelschwäche an den hinteren Gliedmaßen, ab etwa 5 Monaten verlieren die Kitten mehr und mehr die Fähigkeit zu springen und wackeln beim Laufen mit dem hinteren Körperteil. Nach den ersten frühen Symptomen, verlangsamt sich das Fortschreiten der Erkrankung oder kommt ganz zum Stillstand. SMA wird bei Maine Coon autosomal rezessiv vererbt, d.h. ein Kitten kann nur erkranken, wenn beide Elternteile die Genmutation tragen, und das Kitten sie von beiden erbt. Eine Katze bei der die SMA-Mutation nur einfach (heterozygot) und nicht in doppelter Form (homozygot) vorliegt, zeigt keine Symptome und erkrankt nicht.
Pyruvatkinase-Mangel (PK def.)
Pyruvate Kinase deficiency ist eine Krankheit die die Lebensdauer der roten Blutkörperchen verkürzt, und somit zu einer Anämie (Blutarmut) führt. Anämien können auch viele andere Ursachen haben, z.B. Nierenerkrankungen, Entzündungen, Tumore, Immun- oder Infektionskrankheiten, aber bei einer Anämie ungeklärter Ursache, sollte man auch PK-Mangel in Betracht ziehen und ggf. testen. PK def. war bisher nur bei Somali und Abessinierkatzen bekannt, eine neue Studie hat aber herausgefunden, dass die verursachende Genmutation auch bei den meisten anderen Rasse- und Hauskatzen vorkommt, weshalb der Gentest auch bei anderen Rassen durchgeführt werden kann. Bisher gibt es aber keinen Hinweis auf erkrankte Katzen bei anderen Rassen, weshalb vermutet wird, dass zusätzlich zu der bekannten Genmutation noch andere Faktoren für eine Erkrankung notwendig sind. Diese anderen Faktoren scheinen bei der Maine Coon nicht vorhanden zu sein.
Wie SMA wird PK def. autosomal rezessiv vererbt, d.h. ein Kitten kann nur erkranken, wenn es von beiden Elternteilen die Genmutation erbt (und selbst dann sind bei Maine Coon keine erkrankten Katzen bekannt). 'Träger' sind selbst gesund, sollten nur nicht mit anderen Trägern verpaart werden, da ansonsten Kitten geboren werden können die die Mutation von beiden Eltern erben.
Blutgruppe B
Blutgruppe B ist keine Krankheit, kann aber bei Verpaarung einer B-Mutter mit einem A- oder AB-Vater zu Problemen und Kittensterben führen. Die Blutgruppe B ist bei Maine Coon generell sehr selten. Damit das auch so bleibt, teste ich die genetische Blutgruppe meiner Katzen, um sicher zu gehen, dass keine Katzen miteinander verpaart werden, die möglicherweise beide rezessiv die Blutgruppe B tragen, da aus dieser Verpaarung Kitten der Blutgruppe B geboren werden können.